Die Digitalisierung verändert unser gesellschaftliches Leben auf vielen Ebenen. Digitale Plattformen agieren als Medienportale, organisieren den Zugang zu Wissen und sammeln bei jedem Klick eine Unmenge an Daten. Big Data heißt dieser wertvolle neue Rohstoff, den die User/innen bereitwillig generieren. Fake News und Bots nehmen Einfluss auf unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit. Das Internet der Dinge eröffnet neue Möglichkeiten der Überwachung.
Welche Rolle kann die Zivilgesellschaft spielen, damit die Digitalisierung den Interessen der Allgemeinheit dient? Welche Forderungen soll sie stellen, um die technische Entwicklung im Sinne der Wahrung der Grund- und Menschenrechte zu gestalten? Was kann jede/r einzelne User/in tun, um das Internet nicht privaten oder polizeilichen Interessen zu überlassen, sondern eine offene Sphäre des Austauschs und der verantwortungsvollen Communities zu gestalten?
Corinna Milborn, Co-Autorin von Change the Game. Wie wir uns das Netz von Facebook und Google zurückerobern, skizziert mit ihren Gästen Wege zur digitalen Mündigkeit:
Dr. Sarah Spiekermann-Hoff lehrt und forscht an der Wirtschaftsuniversität Wien, wo sie dem Institut für Wirtschaftsinformatik und Gesellschaft vorsteht. Sie publiziert regelmäßig wissenschaftliche Artikel zu den Themen werteorientierte IT-Entwicklung, Privacy und Kontrolle im digitalen Raum und veröffentlichte u.a. die Sachbücher Ethical IT Innovation und Networks of Control. 2016 ist sie vom Ingenieursverband IEEE damit betraut worden, den ersten Standardisierungsprozess zu leiten, der sich mit ethischer Technikgestaltung beschäftigt. Auf der Website der Tageszeitung Der Standard betreibt sie den Blog Die ethische Maschine. Am 1. April erscheint ihr neues Buch Digitale Ethik. Ein Wertesystem für das 21. Jahrhundert.
Angelika Adensamer, Juristin und Kriminologin, arbeitet als Policy Advisor bei epicenter.works, einer NGO, die für die Verteidigung der Grundrechte im digitalen Zeitalter eintritt. Außerdem ist sie Mitglied des Datenschutzrats und des Netzwerks Kritische Rechtswissenschaften. Sie publiziert zu den Themen Überwachungsbefugnisse, Bürger/innenrechte, Freiheit und Sicherheit.
Stefanie Wuschitz arbeitet als Künstlerin, Forscherin und Hacktivistin zu den Themen Open Source Technologie, Peer Production und Feminismus. Sie studierte Transmediale Kunst an der Universität für Angewandte Kunst, gefolgt von einem Master an der TISCH School of the Arts an der New York University, und promovierte zu „Feminist Hackerspaces. A Research on Feminist Space Collectives in Open Culture“ an der TU. Seither ist sie an verschiedenen österreichischen und internationalen wissenschaftlichen Projekten und Kunstausstellungen beteiligt. 2009 gründete sie den feministischen Hackerspace Miss Baltazar’s Laboratory.
Achtung, an diesem Sonntag ist Umstellung auf Sommerzeit!